Inhalte Familie und Gemeinschaft

WIE WIR WIEDER ZEIT FÜR FAMILIE HABEN

Bedarfsgerechte Öffnungszeiten und ausreichendes Platzangebot, Gleichbehandlung bei Gebührenfreiheit

Die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen müssen an der Berufsrealität der Eltern ausgerichtet werden. Egal, ob sie Vollzeit oder Teilzeit oder im Schichtbetrieb arbeiten. Dafür müssen Plätze in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt werden (Krippe, Kindergarten oder Hort). Betreuungsbedürftige Kinder jeden Alters müssen vor Ort in besten Händen sein, damit Eltern ihre Aufgaben und Berufe bestmöglich erledigen können. Um dies zu reichen, sind Personalgewinnungsmaßnahmen (Beibehaltung der Zulage, Ausweitung OptiPrax etc.) zu intensivieren, entsprechende Flächen auszuweisen und für Akzeptanz bei allen Teilen der Bevölkerung zu sorgen. Bei der Gebührenfreiheit von Kinderbetreuungsplätzen müssen alle Familien gleich behandelt werden, auch die, deren Kinder private Einrichtungen besuchen.

Verlängerung der »Randzeiten« – Start mit vier Modelleinrichtungen

Der klassische Arbeitstag wird immer mehr von flexiblen Modellen abgelöst. Hinzu kommen zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Schichtdienst arbeiten. So flexibel wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch die Angebote der Betreuung werden. Beginnen wollen wir damit, dass im Norden, im Osten, im Süden und im Westen je eine Betreuungseinrichtung mit einem solchen flexiblen Angebot startet.

Ausbau der Notfallbetreuung

Häufig kommen Familien, wenn der Betreuungsplatz erst einmal gefunden ist, einigermaßen über die Runden. Das ändert sich schlagartig, sobald ein Notfall (z.B. Krankheit eines Elternteils, des Kindes oder anderer Betreuungspersonen) eintritt. Das bereits existierende Projekt »Zu Hause gesund werden« soll deshalb erweitert und um andere passende Angebote ergänzt werden. Gleichzeitig muss auch in den Ferien eine Betreuung der Kinder sichergestellt sein, damit ein Elternteil nicht jeweils ohne den Partner oder die Partnerin Urlaub nehmen muss, um die betreuungsfreien Zeiten abzudecken.

Vernetzung

Vereinfachte Platzvergabe, Bürokratieabbau und Erleichterungen für Verwaltung und Eltern: Die digitalen Angebote im Bereich Kita müssen deutlich ausgeweitet werden. Kitaplätze sollen künftig deutlich früher vergeben werden, um Eltern Sicherheit für ihre Planung zu geben. Dafür ist es unabdingbar, dass Eltern im Kita-Finder eine Priorisierung ihrer 3 bis 5 favorisierten Einrichtungen vornehmen können. Mit einer Familien-App wollen wir Nachbarschaft online weiterdenken und Menschen vernetzen, z.B. bei der Bildung von Fahr- und Einkaufsgemeinschaften oder bedarfsgerechtem Wohnungstausch. Auch die Vernetzung mit Seniorinnen und Senioren, die Hilfe benötigen oder bereit sind, sich in der Kinderbetreuung zu engagieren, soll über die Familien-App stattfinden (vgl. Kapitel »Seniorinnen und Senioren«, »Digitalisierung«).

Betreuung nach der Geburt

Nach Geburt eines Kindes ändert sich das Leben, nach der ersten Geburt sogar ganz entscheidend. Eltern dürfen dabei nicht allein gelassen werden. Egal, ob Nachsorge durch eine Hebamme, Rückbildungskurse oder Eltern-Kind-Gruppen – das Angebot muss deutlich erweitert werden.

Etablierung von Mini-Kitas

Sogenannte „Mini-Kitas“, Betreuungsangebote mit maximal 12 Kindern, sind flexibler als die konventionelle Betreuung und vor allem in Großstädten mit dem bekannten Flächenmangel nachgefragt. Sie können vorhandenen Platz besser nutzen und etwa Außenflächen flexibler handhaben. Dafür wollen wir, dass auch bisher nicht nutzbare Räumlichkeiten (z.B. gewerbliche Leerstände) für die Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt werden.

Betriebs-Kitas

Die flexibelste Form der Kinderbetreuung ist direkt am Arbeitsplatz. Daher werden wir verstärkt mit Münchner Unternehmen in den Dialog treten, um Betriebs-Kitas entweder von einzelnen, ausreichend großen Unternehmen oder durch den Zusammenschluss kleinerer Betriebe zu fördern. So wird eine optimal zugeschnittene Kinderbetreuung ermöglicht. Gleichzeitig steigert der Arbeitgeber seine Attraktivität.

Unterstützung bei der Pflege – städtische und betriebliche Pflegeeinrichtungen

Die Pflege von alternden Verwandten ist für viele Familien zeitlich und finanziell belastend. Neben der Unterstützung durch Nachbarschaftshilfe über die FamilienApp wollen wir städtische Vollzeit- und Tagesbetreuungseinrichtungen schaffen sowie Unternehmen motivieren und dabei beraten, betriebliche Tagespflegeeinrichtungen zu gründen.

Gewinnung von Betreuungspersonal

Die CSU München macht sich – vergleichbar der StadiBau GmbH des Freistaates Bayern – für eine eigene städtische Wohnungsbaugesellschaft stark, die bezahlbare Wohnungen für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schafft. Dies ist insbesondere für Betreuungspersonal aus städtischen Kindertageseinrichtungen und Pflegekräfte notwendig. Die Landeshauptstadt kann sich mit solchen Angeboten als Arbeitgeberin deutlich attraktiver darstellen und so der Personalknappheit begegnen.

Nachbarschaftshilfen

Nachbarschaftstreffs leisten unverzichtbare Kontakt- und Unterstützungsarbeit, auch für Familien. Sie sind oft der erste Ansprechpartner bei Fragen und ein wichtiger Ort, an dem Nachbarschaft entsteht und gelebt wird. Diese Treffs sollen nicht nur in neu entstehenden Vierteln geplant werden, sondern auch in bereits gewachsenen Strukturen verstärkt etabliert werden.

Familiengerechte Stadtplanung

Die Stadt braucht Familien. Familien brauchen ausreichend große Wohnungen, erreichbare und attraktive Spiel- und Freiflächen, Jugendzentren auch an schulfreien Tagen und die Chance auf eigenes Grün vor der Türe. Wir wollen daher bereits bei der Planung sicherstellen, dass sich Familien im Viertel wohlfühlen können. Das beinhaltet neben geeignetem Wohnraum eine ausreichende Versorgung mit Ärzten, Einkaufszentren, Schulen und Kitas, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten drinnen wie draußen. Beteiligung ist wichtig: Familien, Kinder und Jugendliche sollen durch geeignete Vertreter in die Planungsprozesse eingebunden werden.

Neue, temporäre Wohnkonzepte

Wir wollen ein neues, flexibles Wohnkonzept in städtischen oder privaten Immobilien einführen: In der Kinderphase bezieht man eine größere Wohnung, später tauscht man diese im Kreis der Beteiligten gegen eine kleinere Wohnung. Auch Genossenschaftsmodelle eignen sich für dieses Konzept.

Soziale Projekte fördern

Zur Unterstützung von Härtefällen und Obdachlosen wollen wir soziale Projekte und Initiativen wie Suppenküchen, Tafeln und Kältebusse fördern und bürokratische Hemmnisse für diese abbauen.